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Richard Müller gestorben

 

Am Donnerstag, den 17.6.2021 ist Richard Müller

 

gestorben

 

 

römgestonne

kneegegange

ömgefalle

ufgestanne

 

Mit dem Aufstehen hat es diesmal nicht mehr geklappt. Wir hatten uns daran gewöhnt: In regelmäßigen Abständen lag Richard im Krankenhaus. Meist Atemnot, aber auch ein schwerer Sturz machten dies vonnöten. Aber immer wieder hat er sich hochgerappelt und nie seinen trockenen Humor verloren.

1946 wurde Richard Müller in Fulda geboren. Er ist in Welkers aufgewachsen und absolvierte eine Schriftsetzerlehre. 1973 ist er nach Köln verzogen, studierte Kunst und Philosophie und gründete 1984 seine Presse, die „Edition Fundamental“. Er produzierte Bücher im Handsatz, Buchdruck und Originalgrafik, vorwiegend visuelle und konkrete Poesie, Lyrik, experimentelle Prosa, Künstlerbücher. Diverse Ausstellungen im In-und Ausland machten ihn in den entsprechenden Kreisen bekannt. 1987 erhielt er den V.O. Stomps-Preis der Stadt Mainz.

Seine Publikationen sind vertreten in Sammlungen u.a. im Rijksmuseum Den Haag, Victoria and Albert Museum London, Prado Madrid, Klingspor Museum Offenbach, Germanisches National Museum Nürnberg, Deutsches Literaturarchiv Marbach u.v.a.

Trotz vieler Jahre in Köln hat er seine alte Heimat nicht vergessen. In den Neunziger Jahren verließ Richard Müller mit seiner Frau die Großstadt und ist nach Fulda gezogen. In Rhöner Mundart  erschienen kleine Pressendrucke in geringer Auflage, die der Ulenspiegel 1994 unter dem Titel „Zesomme genomme“ zusammenfasste  und publizierte.

 

Gedicht dezwösch

eimo reimt siechs

eimo net

well´sde mach

e gedicht ess so e sach

uf olles kommer siech

känn reim gemach

ess wird scho genn

blit halt äbbes stenn

 

Lieber Richard, alter Wortmetz, es wird etwas von Dir stehen bleiben!

 

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